Seine Nächsten zuhause zu pflegen, ist erfüllend, bringt einen aber auch oft an die eigenen Grenzen – körperlich, seelisch und finanziell. Deshalb fordert der VdK, dass die Politik Pflegenden mehr Unterstützungsangebote, mehr Zeit zum Pflegen ohne finanzielle Sorgen und mehr Rente ermöglicht.
Was ist "Nächstenpflege"?
Pflegende Angehörige unterstützen Pflegebedürftige beim Essen, bei der Körperpflege und bei der medizinischen Versorgung. Die häusliche Pflege ist für viele pflegende Angehörige ein Vollzeitjob – und zwar ein Job ohne Feierabend und ohne Wochenende. Die Pflege fordert von den Angehörigen einiges an physischer Energie.
Es gibt darüber hinaus einen Aspekt, der alles überlagert, und das ist die „Symbiose“ von Pflegebedürftigem und Pflegendem. Meist stehen sich diese Menschen als Angehörige oder Freunde sehr nahe. Deshalb ist diese Beziehung auch oft geprägt von Liebe. Trösten, Zuspruch geben, einander beistehen und treu sein löst viele Gefühle aus: Dankbarkeit, Schuld, Scham, Wut oder Trauer. All das braucht Kraft, vor allem psychisch.
Begriffe wie „Pflege zuhause“ oder „häusliche Pflege“ haben bisher nur den Ort dieser Pflege beschrieben – das Zuhause. Der emotionale Aspekt, nämlich die durch Liebe und Verantwortung getragene Symbiose zwischen Pflegendem und zu Pflegenden, wird damit nicht abgebildet.
Deshalb hat der Sozialverband VdK einen Begriff eingeführt, der dem gerecht wird: "Nächstenpflege". Damit schafft der Verband ein neues Wort, das sich von nüchternen Begrifflichkeiten wie „häusliche Pflege“ und „Angehörigen-Pflege“ abgrenzt. Gleichzeitig wird es der emotionalen Seite der Pflege gerecht.
Am 9. Mai fiel der Startschuss für die große VdK-Kampagne unter diesem Titel: #Nächstenpflege Den Auftakt machte in Berlin die „Demo ohne Menschen“ mit 350 Forderungen von pflegenden Angehörigen an die Politik. Deutschlandweit und auch in Niedersachsen und Bremen werden weitere Aktionen folgen, damit die Pflegenden und Gepflegten endlich Gehör finden.
Link: Video-Clip zur Kampagne auf Youtube
Quelle: Website Sozialverband VDK