Überreicht wurde die hohe Auszeichnung für den Vorsitzenden des Gedenkvereins Synagoge Dornum durch Landrat Olaf Meinen, der die Verdienste vor gut 30 geladenen Gästen in der vergangenen Woche im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im „Café Hausnordlicht“ in Dornum würdigte. Das Engagement für sein Lebenswerk, das seit nunmehr 30 Jahren einen bedeutenden Umfang seines außerberuflichen Lebens ausmacht, war auch Gegenstand der Rede von Landrat Olaf Meinen.
1989 gründete Murra-Regner den Verein „Synagoge Dornum“ und bewahrte damit die selbige vor dem Abriss. Die Restaurierung versetzte das Gebetshaus wieder in seinen ursprünglichen Zustand, jedoch nicht mehr zum Zweck des Gebets. Die Synagoge diente nunmehr als Museum und Gedenkstätte mit Exponaten, zumeist aus dem Privatbesitz des Geehrten. Eröffnet wurde sie 1992. Mittlerweile hat sich die Synagoge in eine Pilgerstätte für Schulklassen, Studenten, Einheimische und Touristen entwickelt. Murra-Regner übernimmt über sein Engagement in der Synagoge hinaus auch die Pflege und Betreuung des jüdischen Friedhofs in Dornum. Zudem hat er die jüdische Geschichte in Ostfriesland in über 30 Büchern, Broschüren und Artikeln publiziert. „Sie werden allseits als namhafter, fundiert arbeitender Regionalforscher geschätzt und haben der Gemeinde Dornum und Ostfriesland große Verdienste erwiesen“, betonte Meinen die Bedeutung der Arbeit Murra-Regners.
„Mit Ihrer Gedenkstättenarbeit halten Sie nicht nur Erinnerungen lebendig, sondern mahnen an ein Kapitel dunkler Geschichte,“ würdigte der Landrat den Einsatz für die Gesellschaft. Dabei leiste der gebürtige Emder für die Nachwelt einen bedeutenden Beitrag gegen das Vergessen. Für Meinen sei es Ehre und Freude zugleich, diesen Orden verleihen zu dürfen. Insbesondere die Art der Aufklärung des 73-Jährigen, die nicht auf Schuldzuweisungen basiere, sondern versöhne und verbinde, stellte der Landrat heraus.
Auch Dornums Bürgermeister Uwe Trännapp dankte dem geehrten Gemeindemitglied. Ein Bundesverdienstkreuz sei ein besonderes Ereignis und aus seiner Sicht die verdiente Auszeichnung für das Lebenswerk Murra-Regners. Die Gesellschaft lebe von ehrenamtlich engagierten Menschen und könne keinesfalls auf sie verzichten. Murra-Regner selbst wies eindringlich auf die Bedeutung der Demokratie hin. „Auseinandersetzungen sind wichtig und sie bewegen uns weiter, während eine Diktatur von Starrheit geprägt ist.“ Die fortwährende Arbeit an der Demokratie und den Kampf gegen Antisemitismus sehe er als seine Lebensaufgabe. Neben der Freude über die verliehene Verdienstmedaille dankte Murra-Regner auch seiner Familie, insbesondere seiner Frau, für die beständige Unterstützung.
Quelle: Website Landkreis Aurich