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Naturpark Steinhuder Meer: Wenn das Meer wieder besser hörbar wird

Der Naturpark Steinhuder Meer wird für schwerhörige Menschen leichter zugänglich und macht damit den nächsten Schritt in Richtung Barrierefreiheit

Seit kurzem verfügt das Naturparkhaus in Mardorf über eine fest verbaute und eine mobile Hörunterstützungsanlage für hörgeschädigte Menschen.

"Die Naturerlebnisse rund ums Steinhuder Meer möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, ist eines unserer großen Ziele", erläutert Naturpark-Geschäftsführerin Doreen Juffa. "Deshalb haben wir das Thema Barrierefreiheit auch im Naturparkplan verankert und denken es bei Bauprojekten oder neuen Angeboten immer mit."

Die Technik funktioniert so: Am Infotresen verstärkt eine induktive Hörschleife die Sprache der Naturpark-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Über ihr Hörgerät, Cochlea-Implantat oder mit dem Telefonhörer vor Ort verstehen so auch Hörgeschädigte das Gesagte. Bis zu zwölf Besucherinnen und Besucher können mithilfe des eigenen Hörgeräts, Cochlea-Implantats oder eines Kopfhörers die Sprecherin oder den Sprecher so hören, als stünde sie oder er direkt neben ihnen. Positiver Nebeneffekt: "In der Corona-Zeit nutzen wir die Anlage auch bei regulären Führungen – so ist das Einhalten von großzügigen Sicherheitsabständen kein Problem", berichtet Juffa.

Gisela Hänel ist Kulturbeauftragte des Deutschen Schwerhörigenbundes in Hannover und erläutert: "Die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ist gesetzlich verankert, im Alltag sind wir davon aber noch weit entfernt." In den Köpfen vieler Menschen bedeute Barrierefreiheit immer noch, Stufen und andere sichtbare Hindernisse abzubauen.

Die Höranlagen sind Teil der selbstgesteckten Verbesserungsmaßnahmen im Pilotprojekt "Barrierefreier Naturpark in Niedersachsen". Der Naturpark hat sich 2017 zusammen mit der Steinhuder Meer Tourismus GmbH erfolgreich dem Zertifizierungsprozess gestellt. Seitdem sind das Naturparkhaus sowie weitere Einrichtungen innerhalb der Destination nach dem bundeseinheitlichen Kennzeichnungs- und Zertifizierungssystem "Reisen für Alle" geprüft. Die Ergebnisse sind online unter www.reisen-fuer-alle.de einsehbar. Ziel ist es, eine durchgehend barrierefreie Reisekette zu schaffen.

Quelle: Website Region Hannover