Viele Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention richten sich stärker an Frauen als an Männer. Entsprechend nehmen auch mehr Frauen als Männer daran teil. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Universität Bremen in Kooperation mit der LVG & AFS Nds. HB. e. V. das Modellprojekt "MARS – Männerschuppen als Orte der Prävention und Gesundheitsförderung" – seit 2022 um. Ziel ist es, das Konzept der Männerschuppen auf Nordwestdeutschland zu übertragen und zu erproben.
Männerschuppen (engl. Men’s Sheds) wurden vor über 30 Jahren in Australien entwickelt und verbreiten sich zunehmend in Europa. Sie sollen das Wohlbefinden und die soziale Teilhabe älterer Männer fördern. Die Aktivitäten variieren von Schuppen zu Schuppen, doch im Mittelpunkt stehen meist handwerkliche Tätigkeiten wie Reparatur- und Holzarbeiten für soziale und wohltätige Zwecke. Neben dem praktischen Arbeiten geht es vor allem um den Austausch und das soziale Miteinander.
Das Konzept der Männerschuppen ist in Deutschland noch neu. Mit MARS konnte jedoch bereits das bundesweit erste wissenschaftlich untersuchte Modellprojekt an acht Standorten erfolgreich umgesetzt werden. Besonders im Hinblick auf die steigende soziale Isolation und Einsamkeit älterer Männer bieten solche Projekte einen wichtigen Anknüpfungspunkt. Im angelsächsischen Raum sind solche Angebote seit den 1990er Jahren etabliert und zeigen, wie Gesundheitsförderung für Männer praxisnah umgesetzt werden kann.
MARS: Ziele und Umsetzung
Das Modellprojekt MARS verfolgt das Ziel, Männerschuppen als Orte der Prävention und Gesundheitsförderung für Männer ab 50 Jahren in Deutschland zu erproben, weiterzuentwickeln und wissenschaftlich zu evaluieren. Dabei wird untersucht, welche Faktoren die erfolgreiche Umsetzung beeinflussen und welche positiven Effekte auf die Gesundheit und soziale Teilhabe erzielt werden können.
Die Umsetzung erfolgt durch die LVG & AFS, die verschiedene Maßnahmen organisiert, darunter:
- Rekrutierung von Männerschuppen in Bremen und Umgebung,
- partizipative und bedarfsorientierte Gestaltung der Inhalte,
- Entwicklung und Durchführung geschlechtssensibler Maßnahmen,
- Aufbau eines Netzwerks zur Unterstützung der Männerschuppen,
- Erstellung eines Handlungsleitfadens zur Nachahmung.
Das Projekt wird durch das Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
Projektlaufzeit und Förderung
Das Projekt läuft vom 1. April 2022 bis zum 31. März 2025 und wird durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert. Kooperationspartner ist die Universität Bremen, Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP).
Quelle: Website Gesundheit NDS