Wenn ein Mensch an Krebs erkrankt, betrifft das nicht nur die Patient:innen selbst, sondern auch deren Angehörige. Eine neue Studie der Professur für Selbsthilfeforschung am Uniklinikum Freiburg in Kooperation mit dem Haus der Krebs-Selbsthilfe hat die Belastungen und den Unterstützungsbedarf von Angehörigen untersucht.
Die Ergebnisse einer Online-Befragung mit 332 Teilnehmenden zeigen, dass 81 % der Angehörigen stark unter psychischen und sozialen Belastungen leiden. Auch in persönlichen Interviews äußerten sich Betroffene zur emotionalen und zeitlichen Herausforderung, die mit der Betreuung einhergeht. Besonders belastend ist für viele die Sorge um das Wohlbefinden der erkrankten Person.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist der Wunsch nach Austausch mit anderen Angehörigen. Viele möchten sich in Selbsthilfegruppen mit Menschen vernetzen, die eine ähnliche Situation erleben. Jüngere Angehörige bevorzugen es zudem, mit Gleichaltrigen über ihre Erfahrungen zu sprechen.
Diese Erkenntnisse sollen nun genutzt werden, um gezielte Unterstützungsangebote zu entwickeln. In einem Workshop mit Vertreter:innen von Selbsthilfeverbänden des Hauses der Krebs-Selbsthilfe wurden bereits erste Ideen erarbeitet.
Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse können Sie hier nachlesen:
Download: Angehörige krebskranker Menschen: Erhebung von Belastungen und Unterstützungsbedarf an Selbsthilfeangeboten (ANKER)
Die detaillierten Ergebnisse der Studie sind online abrufbar:
Die wissenschaftliche Publikation zu den Interviews finden Sie hier: Breuning, M., Mählmann, S., Kerek-Bodden, H., Oettlin, S. und Weis, J. (2024), Family Caregivers of Cancer Patients: Burdens and Support Preferences of Partner, Parent and Adult-Child Caregivers, Psycho-Oncology, 33: e9310.