Die Luftröhre, die beim Atmen und Sprechen geöffnet ist, wird beim Schlucken automatisch durch den Kehlkopfdeckel verschlossen und die Speiseröhre wird frei gegeben. Gerät ein Bissen in die Luftröhre, setzt sofort ein Würgereflex ein, um die fehlgeleitete Nahrung wieder nach oben zu befördern. Manchmal klappt das nicht.
Bei vielen, die einen Schlaganfall erlitten haben, funktioniert das geschmeidige Ineinandergreifen der Körperfunktionen nicht mehr, Steuerungsareale im Gehirn sind gestört. Dann können Speichel, Flüssigkeit oder sogar Nahrung durch die Luftröhre ungehindert in die Lunge rutschen und dort eine Lungenentzündung auslösen. Auch Menschen, die an Parkinson oder Muskelerkrankungen leiden, ebenso wie sehr alte Menschen, bei denen die Muskulatur des Mund- und Rachenraums erschlafft ist, können von einer Schluckstörung betroffen sein.
Voraussetzung für eine individuell abgestimmte Therapie ist die genaue Diagnostik. Hierfür steht der Neurologie im Krankenhaus Buchholz jetzt ein mobiles Endoskop zur Verfügung. Mithilfe einer Sonde, die über die Nase eingeführt wird, kann die Ärztin von oben auf den Kehlkopf blicken und auf diese Weise genau verfolgen, welche Störung vorliegt. Für den Patienten ist die Untersuchung schmerzlos und höchstens als ein leichtes Kitzeln spürbar.
Wenn eine Schluckstörung vorliegt, hilft es oft, die Ernährung umzustellen. Auch kleine Tricks, die die Logopädinnen im Haus vermitteln, wie z.B. langsam essen und trinken, nur kleine Bissen auf einmal nehmen, beim Schlucken das Kinn auf die Brust drücken, erleichtern den Alltag. In den meisten Fällen bleibt auf diese Weise die Selbstständigkeit der Patienten erhalten und der Einsatz einer Magensonde zur künstlichen Ernährung ist nicht nötig.
Anmeldung
Krankenhaus Buchholz
Spezialsprechstunde für Schluckstörungen
Sekretariat der Neurologie
Inga Schramm
Tel. 04181 – 133 601
Quelle: Website Landkreis Harburg
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