Der allgemeine Eindruck: Ohne das leidenschaftliche Engagement von Pflegekräften würde das System der Pflege überhaupt nicht mehr funktionieren.
Für Bernd Westphal (SPD) ist das erlebte Vertrauen der Patienten in die Pflegekräfte beeindruckend. Eine aufschlussreiche Tour war es auch für Ottmar von Holtz (Bündnis90/Die Grünen), "auch wenn ich nur ‚Pflege light´ erlebt habe."
Interessante Eindrücke von der Tour nimmt auch Lars Leopold, (Die Linke) Mitglied des Hildesheimer Kreistages mit. So habe eine Pflegefachkraft den Weg zwischen den Patienten fast im Laufschritt absolviert, um Zeit für die Gespräche heraus zu schinden: "Ich bin fasziniert, mit welchem Herzblut Sie ihren Job machen", betont Leopold. Ganz praktische Fragen hat Volker Senftleben, (SPD), nach der Tour: "Was ist beispielsweise mit Toilettengängen? Hier fehlt es an entsprechenden ‚Rüstzeiten´".
Die Politiker kommen mit den Pflegefachkräften und den Geschäftsführern ins Gespräch über die Probleme der Pflege. "Die Situation der Pflege ist ernst bis dramatisch. Sie folgt einem strengen Zeitraster, aber die Minuten werden nicht entsprechend vergütet. Stattdessen müssten die Pflegekräfte vielfach die Arbeit von 100 Minuten in 60 Minuten schaffen", sagt Sven Schumacher, Geschäftsführer des Christophorusstiftes.
So habe diese Tour mit 14 Patientenbesuchen, die Westphal begleitet hat, der Caritas rund 16 Euro Verlust eingebracht, berichtet Dr. John G. Coughlan, Geschäftsführer des Caritasverbandes für Stadt und Landkreis: "Bei neun solchen Touren pro Tag wird deutlich, wie viel Geld wir drauflegen."
"Wir laufen auf einen Pflegenotstand zu und müssen dringend etwas ändern", stellt Bernd Westphal am Ende der Tour fest. Er sieht sich und seine Kollegen aus der Politik in der Pflicht, stärker Steuerungsfunktionen zu übernehmen.
Quelle: Website Caritas Hildesheim