Hände desinfizieren, Mundschutz anlegen, Handschuhe anziehen, – für Daria Kasprzyk sind diese Handgriffe seit der Coronakrise Standard, bevor sie die Wohnung eines Kunden betritt.
"Viele meiner Kunden haben Angst, sich mit dem Virus anzustecken und haben deshalb großes Verständnis für die Sicherheitsmaßnahmen", erzählt die zweifache Mutter. Sie beobachtet auch, dass sich ihre Kundinnen und Kunden an das Kontaktverbot halten und sich dadurch die Zahl der sozialen Kontakte weiter reduziert."Viele sind einsam. Mein Besuch ist für die diese Menschen oft das Highlight des Tages," sagt Daria Kasprzyk.
Da viele der alten Menschen zudem kein Handy besitzen, können sie auch nicht neue Medien wie Videotelefonie nutzen, um mit Freunden oder Verwandten in Kontakt zu bleiben. "Einer meiner Kunden fragte mich, wie er in der Coronazeit ein bei einem Bekannten ausgeliehenes Buch zurückbringen kann. Wir haben dann besprochen, dass er es ja auf die Stufen vor die Haustür legen und klingeln kann, so dass der Sicherheitsabstand auf jeden Fall gewahrt ist und das Buch zu seinem Besitzer zurückkommt."
Während Kasprzyk ihre Kunden versorgt, Medikamente ausgibt, sie oder ihn duscht oder das Frühstück vorbereitet, unterhält sich sie sich mit den Seniorinnen und Senioren: "Viele fragen mich, was jetzt genau erlaubt und was verboten ist oder wann die Coronakrise vorbei ist. Ich rede ihnen dann immer gut zu, dass wir jetzt abwarten, uns an die Regeln halten müssen und dass es irgendwann auch vorüber geht."
Sie sagt, dass Ihre Kunden derzeit noch dankbarer seien als vor der Coronakrise: "Sie bedanken sich oft mehrfach dafür, dass man für sie da ist und diesen Job macht. Das hört man natürlich gern, aber dieser Beruf bereitet mir einfach so viel Spaß, denn nirgends sonst bekommt man so viel positive Rückmeldung und Wertschätzung", strahlt Kasprzyk und steigt in das Pflegedienstauto. Der nächste Kunde wartet schon.
Quelle: Website Landkreis Harburg