Aus der Gesundheitsbranche heißt es aber immer häufiger: Fachkräfte sind nicht mehr zu bekommen. Es gibt drei sichere Befunde.
- Immer weniger Personal muss immer mehr Menschen im Gesundheitssystem versorgen. Über die Versorgungslandschaft, die Fachkräftequote und über Delegation und Substitution ärztlicher Leistungen muss diskutiert werden. Umfassende Arbeitsteilung ist notwendig.
- Es braucht mehr Zuwanderung von Fachkräften. Manche Krankenhäuser arbeiten bereits heute mit Menschen aus 80 Nationen. Gesundheitsunternehmen müssen diese Vielfalt aktiv managen.
- Die Potentiale des einheimischen Arbeitsmarktes sind zu erschließen: Vollzeit statt Teilzeit und eine Steigerung der Anzahl der Erwerbstätigen. Zudem ist eine deutliche Reduzierung der Anzahl von Schul- und Ausbildungsabbrüchen erforderlich.
Digitalisierung & Robotik
Digitalisierung ist eine große Chance zur Sicherung der Versorgung in ländlichen Regionen, Assistenzsysteme und Roboter können Ärzte und Pflegekräfte entlasten; Exoskelette helfen, dass Rückenbeschwerden der Mitarbeiter in der Pflege weniger oder gar nicht auftreten.
Die eigene Wohnung ist der Gesundheitsstandort der Zukunft. Viele medizinische Werte können zu Hause ermittelt und überwacht werden. Smart Home in Kombination mit Smart Cities wird die ambulante Medizin in die eigene Wohnung transportieren. Um die medizinisch-pflegerische Versorgung auf dem Land zu sichern, werden neue Ansätze benötigt, zum Beispiel:
- Telemedizin
- Rollende Arztpraxis,
- Videosprechstunde
- Substitution ärztlicher Leistungen an Pflegefachkräfte
Pflege & Altersmedizin
Der Eigenanteil der Heimpatienten soll nicht weiter steigen. Zugleich werden die Angleichung der Gehälter der Altenpfleger an die der Krankenpfleger und bundesweit einheitliche Personalzahlen erhebliche Mehrkosten auslösen. Unklar ist, wie die erforderliche Finanzreform der Pflegeversicherung ausgestaltet wird.
Deutschland ist eines der weltweit führenden Länder in Bereich der Altersmedizin und der medizinischen sowie beruflichen Rehabilitation. Diese Leistungsfähigkeit muss international stärker sichtbar gemacht werden.
Bewegung und Ernährung sind zwei Schlüsselfelder für ein langes Leben. In zwei hochkarätigen Kongressforen werden innovative Ansätze für ein aktives Altern vorgestellt.
Wohnen & kommunale Gestaltung
Sicher ist trotz aller Maßnahmen für den ländlichen Raum: Nicht jedes Dorf wird erhalten werden können. In einem "Battle of Arguments" wird das Thema: "Müssen machen Dörfer aufgegeben werden?" erörtert werden.
Es werden innovative Ansätze erfolgreicher Quartiersarbeit vorgestellt und diskutiert, ob es hilft, private Wohnungen in Metropolen zur Begrenzung der Mieten in staatliche Hand zu überführen (Enteignungen).
Der Demografiekongress 2019 vernetzt in 31 Foren mit mehr als 120 Referenten die relevanten Themen und Entscheider in einem Format.
Beiträge auf dem Demografiekongress aus Niedersachsen:
Robotermechanische Greifintelligenz für armamputierte Menschen
Prof. Dr. Henning Windhagen, Ärztlicher Direktor, DIAKOVERE Annastift, Orthopädische Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover
IoT in einer Kommune mit 15.000 Einwohnern = Millionen vernetzter Datenpunkte – Vorteile für die Kommune
Christoph Meineke, Bürgermeister, Gemeinde Wennigsen
Betreutes Wohnen in Niedersachsen – Förderungsmöglichkeiten und Planungsaspekte für mehrere Landkreise
Annika Wangerin, Leiterin, Dezernat Strukturförderung ländlicher Raum, Amt für regionale Landesentwicklung Niedersachsen, Lüneburg
Die digitale Transformation der Dörfer
Heidrun Wuttke, Projektkoordinatorin Smart Country Side (SCS), Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH
Online Academy am DRK Krankhaus Clementinenhaus
Stefanie Nabert, Innovation und Digitalisierung / IT Schulungsbeauftragte, DRK-Krankenhaus Clementinenhaus, Hannover
Quelle: Website Demografiekongress